Die Loterie Romande: wie das Glücksspiel einem guten Zweck dient und z.B. der Arbeit von Just for Smiles zugutekommt.
Der schweizerische Gesetzgeber hat das Glücksspiel lange als ein Laster angesehen. Deshalb war es im 19. Jahrhundert verboten. Bis das eidgenössische Parlament im Jahre 1923 die Lotterien unter der Bedingung genehmigte, dass ihre Gewinne ausschliesslich dem öffentlichen Interesse zugutekommen. Dieses überaus moralische Dekret hat die Westschweizer Kantone vor 80 Jahren dazu bewogen, ein privatrechtliches Unternehmen zu gründen, das aus der Vereinigung der Westschweizer Kantone besteht: Die Loterie Romande. Ihr Zweck? Als alleiniger Glücksspielbetreiber in der Romandie dafür zu sorgen, dass es dem öffentlichen Interesse dient.
So zahlt die Loterie Romande jedes Jahr all ihre Gewinne an gemeinnützige Organisationen und Projekte in so unterschiedlichen Bereichen wie Sport, Kultur, Soziales, Bildung, Gesundheit, Sport, Behinderung oder Renovierung des Kulturerbes. Unteranderem auch an die Stiftung Just for Smiles! In diesem Jahr betrug der Gewinn der Loterie Romande in den sechs Kantonen 210 Millionen. Jedes Jahr werden damit rund 3’000 Projekte in der Westschweiz unterstützt. Mit Beträgen von weniger als 1’000 bis über 3 Millionen Franken pro Fall!
«In Genf reicht unsere Unterstützung in diesem Jahr von ein paar hundert Franken für den Einbau eines sicheren Schlosses für einen Quartierverein, bis hin zur Summe von 3,8 Millionen für den Bau einer Anlage für Menschen mit Beeinträchtigung im Herzen einer Wohnungsgenossenschaft», so Bernard Favre, Vorsitzender des Verteilorgans der Loterie Romande des Kantons Genf.
Nun stellt sich die Frage, was gemeinnützig genau bedeutet. Grundsätzlich darf die Loterie Romande weder den Staat ersetzen, noch dürfen die Einrichtungen auf ihre Unterstützung angewiesen sein, um zu bestehen: «Wir dürfen nicht die Haupt- und Langzeitunterstützung einer Organisation werden», führt Bernard Favre weiter aus. Es handelt sich eher um eine einmalige Hilfe für bestimmte Projekte, um «Starthilfen», manchmal auch um Betriebsbeihilfen, die aber nicht überwiegen dürfen. «Wir unterstützen nicht unbedingt jedes Jahr dieselben Organisationen, obwohl Ausnahmen möglich sind.» Auf sportlicher Ebene können private Sportler, auch im Bereich des Behindertensports, unterstützt werden, um beispielsweise die Teilnahme eines Sportlers an einer grossen internationalen Veranstaltung zu unterstützen.